Bestattung anders denken | Von Leben und Tod

Im letzten Artikel habe ich euch erklärt, dass es wichtig ist, sich mit dem Thema Ableben zu beschäftigen. Wir müssen mit unserer Familie, Freunden und Verwandten darüber sprechen, um für den Fall der Fälle darauf vorbereitet zu sein. Bei meiner Umfrage auf Instagram haben 76% angegeben, sich mit dem Thema zu beschäftigen, 61% reden darüber mit Freunden und Family. Das ist großartig! Habt ihr dabei auch schon über mögliche Bestattungsmöglichkeiten nachgedacht? Es gibt weit mehr als Erdbestattung und Feuerbestattung. Wir können Bestattung anders denken und ich gebe euch hier einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten.

Erdbestattung & Feuerbestattung

Wir beginnen mit den klassischen – bzw. meist gewählten – Bestattungsarten. Die Erdbestattung, besser bekannt als Beerdigung, hat vor allem in Österreich eine lange Tradition und Geschichte. Diese entstand aus dem christlichen Glauben an die Auferstehung und ist daher eine der ältesten Bestattungsformen die wir kennen. Der Gedanke dahinter: Für eine Auferstehung muss der menschliche Körper vollständig erhalten bleiben. Der Körper wird vollständig angezogen in einen Holzsarg gelegt und in einem Grab unter der Erde begraben.

Parallel dazu ist die Feuerbestattung heutzutage ebenfalls sehr weit verbreitet. Dabei wird der Verstorbene mit einem Sarg vollständig zu Asche verbrannt. Die Feuerbestattung gibt es schon seit vielen Jahrhunderten, doch wurde sie im Jahr 789 von Karl dem Großen verboten. Im 19. Jahrhundert kam sie allerdings durch Massensterben von Krankheiten wieder zurück. Wien spielt hier ebenfalls eine große Rolle. Professor Brunetti präsentierte hier erstmals – ganz nach dem Motto dieses Beitrags „Bestattung anders denken“ – auf der Weltausstellung 1873 in Wien die erste Anlage für Feuerbestattungen.

Seebestattung

Die Seebetattung ist eine Weiterführung der Feuerbestattung. Die Asche des Verstorbenen kommt bei dieser Bestattungsart in eine wasserlösliche Urne. Meistens ist ein Kapitän bei der Bestattung dabei, der eine kurze Trauerrede spricht und die genauen Koordinaten der Beisetzungsstelle in ein Schiffslogbuch einträgt. Diese Urkunde können die Angehörigen selbstverständlich dann auch mit nach Hause nehmen. Diese Art der Bestattung kann allerdings nur stattfinden, wenn man eine Genehmigung dafür einholt und eine Verbindung des Verstorbenen mit dem Wasser gegeben ist. Wenn man sich selbst eine Seebestattung wünscht, sollte man diese schon im Testament festhalten, damit die Argumentation vor der Behörde vereinfacht wird.

Bestattung anders denken

Waldbestattung

Auch die Waldbestattung ist eine Abwandlung der Feuerbestattung. Die Asche wird in eine biologisch abbaubare Urne gefüllt und in einem speziell ausgewählten Areal zu den Wurzeln eines Baumes begraben. Der Kreislauf der Natur und der Jahreszeitenwechsel spiegeln sich in einem Baum wider und sind daher ein wunderschönes Symbol für den Kreislauf des Lebens. In Zeiten wie diesen müssen wir Bestattung anders denken. Waldbestattungen sind im Vergleich besonders umweltfreundlich. Die Asche tritt in den natürlichen Kreislauf der Natur ein und hilft im Prozess der Erneuerung mit. Auch für die Hinterbliebenen ist diese Art der Bestattung sehr kostengünstig: Es gibt keinen Grabstein und somit auch keine Grabpflege.

Bestattung anders denken

Diamantbestattung

Ihr wisst, ich bin ein Fan von allem was glitzert. Seit ich das erste Mal von einer Diamantbestattung gehört habe, bin ich davon fasziniert. Denn es gibt die Möglichkeit, die Asche eines Menschen zu einem Diamanten pressen zu lassen. Dieser wird ausschließlich aus der Asche gefertigt und ist genauso individuell wie der Mensch selbst. Ich mag diese Idee ehrlicherweise sehr. Wenn mein Leben vorbei sein sollte, darf ich anderen so in Erinnerungen bleiben und sie mit einem Funkeln begleiten. Der Gedanke dahinter ist, dass in einer mobilen und dynamischen Zeit wie der unseren es oft schwer sein kann, sich um ein Grab zu kümmern. Und dennoch möchten man den Verstorbenen ehren. So kann man beides vereinen.

Bestattung anders denken

„Von Leben und Tod“ ist eine neue Serie auf meinem Blog, bei dem ich mit euch gemeinsam wichtige Themen aufgreife, die das Leben prägen. Wir können Bestattung anders denken, denn es gibt viel mehr Möglichkeiten als allgemein bekannt sind. Habt ihr euch schon damit befasst? Wollt ihr lieber eine Erdbestattung oder eine Feuerbestattung? Wo soll eure letzte Ruhestätte sein? Was ist euch bei einer Bestattung wichtig? Mehr zu diesem Thema findet ihr auch hier.

Pipifeine Grüße,
Sophie

Schaut gerne auch auf Instagram vorbei.

Hit enter to search or ESC to close