Ich habe ein Bild auf Instagram hochgeladen. Ganz ohne Nebengedanken. Darauf zu sehen: ich, im Badeanzug, wie ich eine Leiter hinaufklettere. Nichts Ungewöhnliches, ein klassisches Sommerfoto eben. Bearbeitet mit meinem üblichen Filter, dem Farbschema meines Feeds folgend, wie ich mich im Internet eben präsentiere. Ich persönlich finde, es ist eines der besten Fotos der letzten Wochen und freue mich wahnsinnig darüber. Doch was dann passiert ist, war ein bisschen heftiger, als ich erwartet habe.
Mein erster Hater
Mit Hater-Kommentaren hatte ich noch nie wirklich viele Berührungspunkte. Zum einen, weil mein Content nicht viel Hass zulässt. Es ist weder polarisierend, noch besonders weit ab vom Schuss. Und doch hat mich einer gefunden. Ausgerechnet bei diesem Bild, das ich so sehr liebe. Begonnen hat alles mit einem Kommentar, dass ich nichts besseres zu tun habe, als meinen Arsch zu zeigen. Joa, anscheinend kennt er weder mich, noch hat er sich ernsthaft mit meinen Bildern und den Botschaften auseinandergesetzt. Doch weil ich die beste Community habe, haben sie sich für mich eingesetzt, bevor ich das überhaupt mitbekommen habe. Als der Hater dann aber ernsthaft begonnen hat, meine (nicht vorhandenen, zukünftigen) Kinder für seinen Hass zu missbrauchen, war es für mich nicht mehr lustig. Mir zu sagen, meine Kinder würden sich für mich schämen, mich Hure und dergleichen nennen und wahrscheinlich mit 14 am Bahnhof besoffen abhängen, war einfach zu viel.
Community-Love und Internet-Hate
Zwei Mal. Zwei Mal habe ich ihm geantwortet. Mehr war er mir einfach nicht wert. Hass im Internet ist leider so alltäglich, dass es schon kaum mehr aufregt. Und doch war es diesmal ein bisschen anders. Vielleicht auch, weil ich eben wenig polarisiere. Mit all den Blümchen und Prinzessinnen-Kleidern kann man mir wirklich schwer etwas übel nehmen – zumindest im Internet. Meine erste Erfahrung mit dieser Art von negativer Kommunikation war schon ein bisschen verletzend. Zuerst habe ich es ziemlich lustig gefunden und mich über mehr Interaktion und einer größeren Reichweite gefreut. Das ist nämlich das einzige, was solche Hate-Aktionen im Internet bringen. Meine Community hat mit den süßesten Nachrichten und den besten Kommentaren geantwortet -ich habe mich so gefreut, einen so tollen Kreis von Freunden und Followers zu haben, die sich so stark für mich machen! (IHR seid meine Helden! ❤)
Autsch!
Nachdem sich die Diskussion dann aber weitergezogen hat, war ich verletzt. Ich würde mich nicht als hässlich, unsexy oder beschämend beschreiben. Ich achte auf mein Äußeres, versuche möglichst eloquent zu sein, eine positive Meinung zu vertreten und eine Botschaft zu vermitteln, die allen Menschen Mut und Stärke, mehr Selbstbewusstsein und Good Vibes geben soll. Gerade durch meine Vergangenheit kann ich Tipps und Tricks zu dem Thema geben. Warum also so etwas hinuntermachen? Warum einen Menschen nicht einfach seine Mission machen lassen, wenn es anderen hilft?
Ja, der Hater hat mich wirklich ein bisschen zum Nachdenken gebracht. Tue ich das Richtige? Bin ich zu leise oder laut im Internet? Kann ich eigentlich noch auf meine Werte vertrauen oder könnte er sogar Recht haben?
Tatsächlich habe ich mich mehrere Tage mit diesen Fragen und seinen Meinungen beschäftigt. So etwas tut weh. So etwas sollte man nicht einmal seinem größten Feind wünschen. Die aufkeimenden Selbstzweifel sind der Beginn seines Sieges. Ich kann hier nur erahnen, was große Blogger, YouTuber und Influencer durchmachen. Welche Gefühle diese negativen, undurchdachten Kommentare auslösen.
Gemeinsam für eine bessere (Internet -) Welt
Diese Erlebnisse zeigen mir noch mehr, wie wichtig es ist, mit einem besseren Mindset wieder back in the game zu kommen. Verstärkt an einem Zusammenleben zu arbeiten, dass nicht von Hass, Neid und Gier geprägt ist. Sondern wo man sich freut, wenn sich der andere präsentiert, sich unterstützt in schwierigeren Situationen und daran wächst, wenn man Fehler macht.
Wir müssen uns trauen, mehr zu sagen, mehr zu unterstützen und unsere positiven Errungenschaften zu teilen. Natürlich ist das Leben nicht Friede, Freude, Eierkuchen – aber es ist lang nicht so negativ, wie man glauben könnte. Ihr seid toll – DU bist toll. Lass dich nicht fertigmachen. Sei mutig, sei stark, sei einfach so wundervoll, wie du bist. Ich möchte dir eines auf den Weg mitgeben: Du hast eine Stimme – benutze sie, um den Menschen ein gutes Gefühl zu geben. Use it for all the positivity and the love. Ich weiß, dass du das kannst. Hass hilft keinem, Liebe schon ☺
Pipifeine Grüße,
Sophie
Hier geht’s zu „Facebook hat mir mein Leben geklaut“ 😇