Konsumgesellschaft

Ein Hoch auf die Konsumgesellschaft #not

Die Weihnachtszeit leitet immer wieder meine Gedanken auf die Dinge, die im Leben wirklich zählen. Wie ein Dach über dem Kopf, so viel Essen, dass man satt ist und eine Hand voll (offline!) Freunde, die einem auch ein Stück Sicherheit und Halt im Leben geben. Doch eigentlich hat in der Adventszeit ein ganz anderes Thema ihren Platz gefunden: Shopping. Shopping, Shopping und noch mal Shopping. Egal ob online, offline, per Klick and Collect oder Cash. Hauptsache man sammelt so viel wie nur möglich. Konsumgesellschaft? Wir doch nicht!

Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon…

Noch ein Lippenstift mehr, obwohl man den gleichen schon in 3 Shades hat, noch 3 Pullover, weil die 5 im Schrank nicht reichen. Außerdem natürlich noch den gefühlt hundertsten Ring und die zehnte Tasche. Oft könnte man meinen, wir wären psychisch ein bissi plemplem. Warum geben wir uns eigentlich nicht mehr mit den Dingen zufrieden, die wir haben? Werden wir jemals sagen „Mir reichen 7 Shirts und 2 Hosen, damit mir nicht kalt ist“? Können wir überhaupt damit leben, wenig zu haben und darauf gut aufzupassen?
Diese Fragen sind sehr essentiell, wenn es um das Thema Konsumgesellschaft geht. Wir kaufen ohne Ende! Sachen anhäufen, die wir nicht brauchen, ist mittlerweile ein Hobby geworden, dem mehr als die Hälfte der Menschheit nachgeht. Ist Shopping ein Mittel gegen Langeweile oder gegen die Leere, die so mancher Mensch in seinem Leben verspürt?

Ich nehme mich von diesem Phänomen aber nicht aus! Ich kaufe auch oft Sachen, die ich eigentlich nicht brauche und auch gar nicht will. Doch das Angebot ist verlockend und ich könnte es mir leisten.  Macht es dann aber Sinn, dass ich es nach einem Jahr wegschmeiße, weil ich es nie verwendet habe und es im Regal oder der Kommode verstaubt?

Der Konsumgesellschaft die kalte Schulter zeigen

Um dem Trend der Konsumgesellschaft entgegenzuwirken, habe ich mich selbst eingeschränkt. Ich habe mir verboten, unnützes Zeug zu kaufen. Dazu stelle ich mir einfach 3 Fragen:

Habe ich so etwas oder etwas ähnliches schon zu Hause?
Brauche ich es, damit ich in Zukunft erfolgreicher bin und/oder überleben kann?
Fühle ich mich besser, wenn ich es kaufe?

Genau die dritte Frage ist eine sehr wichtige, obwohl es auf den ersten Blick vielleicht nicht so scheint. Wenn wir uns ehrlich sind, kaufen wir nicht rational, sondern emotional. Will ich den Pullover haben, weil er mich wärmt und ich damit nicht erfriere? Nein, ich will ihn, weil er hübsch aussieht und ich mich damit wohl fühle. Gerade dieses Wohlgefühl täuscht uns natürlich oft. Deshalb ist Reflexion angesagt. Immer nur den Trends herzujagen macht auf Dauer einfach keinen Sinn. Deshalb könnte ich auch nie Fashion-Blogger werden. Ich ziehe an, worin ich mich wohlfühlen kann und nicht, was gerade laut den Modezeitschriften im Trend liegt.

Qualität vs Quantität

Vor allem jetzt, wo ich dank dem Gentleman öfters in der Shoppingcity sitze, kann ich das Verhalten vieler Menschen beim shoppen beobachten. Was mich sehr schockiert sind die hunderten von Männern und Frauen, die mit vollgestopften Taschen aus Super-Billig-Kleidungsgeschäften kommen. Ich will hier wirklich keine Namen nennen (*räusper* Primark *räusper*), aber das gibt mir schon zu denken. Schmeißen diese Personen ihre „alte“ Kleidung dann einfach weg? Oder warum muss man so extrem viel davon kaufen?
Ich danke hier wirklich auch meinem besten Freund, weil er mich darauf hingewiesen hat, dass „Mehr“ nicht immer „Besser“ bedeutet.

Als ich mein erstes Gehalt bekommen habe, wollte ich natürlich auch zuerst mal Kleidung kaufen. Und das in Massen und nicht in Qualität. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet und ich kaufe wirklich, wirklich nur dann ein Kleidungsstück, wenn ich mich darin wohl fühle und ich weiß, dass es qualitativ hochwertig ist.
Worauf ich hinaus möchte ist, dass wir uns gerade in der Weihnachtszeit selbst an der Nase nehmen sollten und ein bisschen achtsamer damit umgehen müssen, was wir wo kaufen. Ich warne euch wirklich davor, euch in diesem Rausch zu verlieren und nach dem Besitz-Gefühl zu richten. Es ist absolut nicht verwerflich, sich mit Shopping zu belohnen. Aber manchmal ist es einfach zu viel.

Mit diesem Beitrag möchte ich ein bisschen mehr Awareness um das Thema Konsumgesellschaft schaffen. Wir leben nicht auf einem Planeten, der ununterbrochen nachproduzieren kann. Irgendwann ist es genug. Und das „Irgendwann“ ist jetzt. #bewusstkaufen

Pipifeine Grüße,

Sophie

 

 

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