Für Barcelona Tagesausflüge braucht man weder viel Geld, noch viel Recherche. Die meisten Destinationen liegen ganz nah und sind vor allem für einen Tagesausflug ideal. Ob es nun zu auf den Teufelsberg und Vergnügungspark Tibidabo geht oder zu einer alten Militärbasis mit Blick über die ganze Stadt, bleibt euch überlassen. Wer es etwas gemütlicher haben will, bekommt hier einen Strand-Geheimtipp und einen persönlichen Lieblings-Besuchstipp!

Templo del Tibidabo / Vergnügungspark

Hoch oben am Berg Tibidabo liegt der Templo del Tibidabo. Das Kuriose: Gleich daneben gibt es einen Vergnügungspark mit Riesenrad, Kettenkarusell und Achterbahn. Aber hinter diesem Schauspiel liegt eine Geschichte. Der Stadtberg von Barcelona soll der Legende nach mit dem Teufel zu tun haben! Angeblich soll die dritte Versuchung, der Jesus im Lukasevangelium widersteht, sich hier abgespielt haben. Um den Gottessohn zu versuchen, brachte der Teufel diesen auf einen Berg und zeigte ihm die Aussicht. Er versprach Jesus, ihm den ganzen Landstrich zu schenken, sollte der sich dem Teufel verschreiben: „Tibi omnia dabo si cadens adoraveris me“.

Natürlich lehnte Jesus das Angebot ab. Der Tibidabo erinnert noch heute an das biblische Geschehnis – das lateinische „Tibi dabo“ („Gebe ich dir“) soll der Ursprung für den Namen des Berges sein. Später hat sich eine weitere Legende eingeschlichen. Es heißt, dass bei einem der Hügel des Tibidabo ein Oger lebte, der Kinder verspeiste – der sogenannte „Padre gigante“. Also ein sehr sagenumwobener Ort, dieser Berg Tibidabo. Vielleicht gerade deshalb hat sich Barcelona dazu entschlossen, hier eine Kirche zu errichten. Der zweistöckige Templo del Tibidabo ist ein Wunderwerk an Architektur. Auch können beide Teile der Kirche seperat betreten werden und scheinen unabhängig voneinander zu sein.

Zu den Attraktionen selbst kommt man mit dem Stadtbus oder (die wesentlich schnellere Variante) mit dem Funicular del Tibidabo. Die Stadtseilbahn muss allerdings extra bezahlt werden. Die Fahrt auf den Tibidabo kostet hin und retour 7,50€. Die Reise hat sich aber wirklich gelohnt und ich kann nur empfehlen, diesen Ausflug zu machen. Dafür sollte man sich auch auf jeden Fall 6-8 Stunden Zeit nehmen, um ausreichend die Aussicht über ganz Barcelona zu genießen. Der Eintritt in den Vergnügungspark ist nochmals seperat zu bezahlen, allerdings kann man zwischen den Fahrgeschäften hindurchspazieren. ♡

Strand Castelldefels

Auf einer Reise geht es oft nicht nur um Action, sondern auch um Entspannung. Die Strände direkt in Barcelona sind teilweise so überfüllt, dass wir uns eine Alternative gesucht haben. Der Strand in Castelldefels ist kilometerlang und wunderschön. Selbst bei uns im August – mitten in der Hochsaison! – war er nicht überfüllt, sondern immer noch angenehm. Castelldefels erreicht man entweder gegen Gebühr mit dem Bus, oder mit dem Zug (der in der Hola Barcelona Card inbegriffen ist).

Allerdings muss ich hier auch eine Warnung aussprechen: Die Züge in Barcelona sind ein bisschen seltsam. Sie fahren entweder gar nicht, zu anderen Zeiten wie angeschrieben oder in eine andere Richtung 😅 Hier gilt es: Immer das Personal fragen, damit man auch dort ankommt, wo man hin will!
Castelldefels ist also eine klare Empfehlung von mir, allerdings würde ich zum Essen wieder in die Stadt hineinfahren. Mit Restaurants haben wir in dem Örtchen keine guten Erfahrungen gemacht.

Bunkers – El Carmel

Das. Ist. Ein. Traum! Hoch oben bei MUHBA – Turó de la Rovira gibt es mit Abstand die schönste Aussicht über Barcelona. Die Bunker sollte man allerdings entweder bei Sonnenaufgang besuchen oder erst bei Sonnenuntergang. Dieser Ort ist an Spektakularität kaum zu übertreffen. Der Turó de la Rovira ist eine ehemalige Militärbasis, die als Abwehrpunkt gegen Kampfflugzeuge gebaut wurde. Heute sind die verfallenen Bunker ein Ausstellungsort, der die Geschichte dieses Platzes dokumentiert und weitergibt. Was aber viel interessanter ist: Die Aussicht und die Bedeutung für viele Jugendliche. Man trifft hier viele junge Menschen, die sich abends mit Getränken und Musik treffen, um gemeinsam in die Nacht zu feiern.

Wir hatten ebenfalls eine interessante Erfahrung. Einerseits muss ich vorweg sagen, dass gutes Schuhwerk unerlässlich für den Besuch von Bunkers – El Carmel ist. Da man doch für einige Zeit wandern muss, um zu der Ausstellung zu gelangen. Turó de la Rovira ist aber auch ein Zeichen Abneigung gegen Touristen. Die Einheimischen haben große Plakate an den Außenwänden, die den Massentourismus anprangern und fordern, dass man die Bunker für Reisende unzugänglich macht. Auch auf den Straßen befinden sich aufgesprühte feindliche Parolen. Davon darf man sich aber einfach nicht abschrecken lassen. Für diesen Teil der Barcelona Tagesausflüge sollte man unbedingt 5 Stunden einplanen, damit man alles in Ruhe begehen und genießen kann. 😇

Sant Pau Recinte Modernista

Die historische Krankenheilanstalt darf auf keinen Fall bei dem Guide für Barcelona Tagesausflüge fehlen. Hier sollte man auch auf jeden Fall mehrere Stunden einplanen, da die einzigartige Architektur viel Zeit in Anspruch nimmt. Das Recinte Modernista im Bezirk Sant Pau wurde im Jugendstil erbaut und gilt seit 2009 zum UNESCO Weltkulturerbe. Bevor es 2009 geschlossen wurde, wurde das Krankenhaus Santa Creu i Sant Pau in den Pavillons beherbergt. Ausnahmsweise wurde das nicht von Gaudí, sondern Lluís Domènech i Montaner errichtet. Ich bin immer wieder davon beeindruckt, wie viele Geheimtipps Barcelona zu bieten hat. Das Sant Pau Recinte Modernista kann zum Beispiel jeden ersten Sonntag im Monat kostenlos besichtigt werden. Alle weiteren Preise findet ihr auf dieser Website.

Für meine Ansprüche war dieser Ausflug definitiv einer der besten! Elias und ich haben 6 Stunden in der Anlage verbracht und alle Winkel genau erkundet. Außerdem riecht es dort im Sommer himmlisch nach Zitronen und Orangen, da die Pavillons außen mit einer Zitrusbaum-Anlage punkten!

Barcelona Tagesausflüge – Raus aus der Stadt!

Barcelona hat wunderschöne Plätze zu bieten. Sowohl in der Stadt, als auch ein bisschen außerhalb. Ein weiterer Punkt auf meiner Liste war noch der Park Güell, allerdings haben wir diesen dank Überbuchung nicht besichtigen können. Daher haben wir einen Halbtag auf dem frei zugänglichen Garten verbracht und hier die Natur genossen. Denn auch bei der Landschaftsgestaltung wurde hier auf den Stil von Gaudí geachtet. Am liebsten hab ich die Durchgänge, die an Drachenhöhlen erinnern. Für weitere Informationen rund um Barcelona, kann ich euch den ultimativen Foodguide und den Brunchguide empfehlen. Außerdem kommt bald ein Travelguide für diese wundervolle Stadt! Jetzt gibt es nur noch eines zu sagen: Hola Barcelona!

Pipifeine Grüße,
Sophie