soziale Netzwerke

Wie soziale Netzwerke mein Verhalten verändern

In letzter Zeit ist es ziemlich ruhig in meinen Instagram Stories und auch sonst in den sozialen Netzwerken. Das passiert aber nicht einfach so, sondern ist von mir sehr bewusst gewählt. Ich merke einfach, dass ich verstärkt nur noch darauf aus bin, noch einen Follower mehr zu bekommen. Alles für ein gutes Foto zu kochen oder zu kaufen (!). Nur noch für diesen einen Post in einem der sozialen Netzwerke zu Leben. Aber so kann das nicht weitergehen. Es muss ein Ende haben. Instagram und Co. haben mich so in ihren Bann gezogen, dass es fast einer Sucht gleich kommt. Aus diesem Grund gönne ich mir gerade eine kleine Auszeit.

Wissenschaftlich ist das so zu sehen, dass Menschen bei jedem Like, dass sie auf ein Bild, einen Post oder eine Statusmeldung, Dopamin ausschütten. Das Belohnungssystem des Gehirns springt an und somit werden die Erfolgsmomente abgespeichert und bei jedem Like wieder angeworfen. Dass das sehr gefährlich werden kann, versteht sich von selbst.

Soziale Netzwerke sind mit Vorsicht zu genießen

Da ich vermehrt auf Instagram unterwegs bin, möchte ich hier meine Erfahrungen schildern. Es gab so diesen einen Moment in meinem Leben, als ein Bild auf Instagram das erste Mal 100 Likes erreicht hat. Daraufhin habe ich begonnen, nur noch besser werden zu wollen und das Ganze nicht aus Spaß, sondern aus einem Zwang heraus zu machen. Es ging sogar so weit, dass ich einfach nur noch unnötige Sachen kaufte, um es für einen Instagram-Post schön zu fotografieren. Essen kochen und einfach genießen? Niemals! Alles muss ins Netz, schön sein, perfekt sein. Ich war gefangen in diesem Belohnung-Produktions-Kreis. Selbst als der Gentleman in mein Leben trat, ging es nur darum, Fotos zu produzieren, die in meinen Feed passen. Ich wollte auch hell und schön und einheitlich sein.

Das hat sich dann ziemlich schnell geändert, als ich auf Kos war. Wir haben in diesem Urlaub einfach so unglaublich viele Fotos geschossen und waren so auf die Foto-Safari fixiert, dass ich jetzt keine Ahnung mehr davon habe, wie der Urlaub eigentlich war. Ich kann mich nur noch an die Fotos erinnern. Und das finde ich schon ein wenig traurig. Natürlich hat man als Influencer und Blogger auch ein wenig die Pflicht, ein Vorbild zu sein und zu zeigen, wie man sich das Leben schöner gestalten kann. Doch diese Sucht nach einem der sozialen Netzwerke kann wirklich zerstörerisch werden.

Everything’s changing

Um wieder ein wenig mehr auf das Leben zu achten und weniger auf die Follower und Likes, habe ich mir selbst einige Regeln geschaffen. Zunächst gibt es kein Handy mehr nach Mitternacht – außer in Ausnahmefällen. Auch beim Aufstehen geht der erste Blick nicht auf das Handy, sondern mal beim Fenster raus. Ich möchte schließlich in die Welt hinaus, da muss ich auch wissen, wie es draußen aussieht – und zwar nicht durch die Linse und das Internet. Es hat mir eigentlich richtig weh getan und die Augen geöffnet, als mir der Gentleman einmal gesagt hat, dass ihn das stört, dass ich bei jeder Gelegenheit einen Blick in die sozialen Netzwerke werfe, um meine Follows und Likes zu checken. Und ja, er hat damit absolut recht!

Ich habe es soweit geschafft, dass ich für mich selber koche und hübsch anrichte, weil ich es schön finde. Ich kann sogar einen Kaffee trinken, ohne ihn zu fotografieren. Natürlich werde ich meine Instagram-Story Aktivität wieder aufnehmen, aber diesmal mit mehr Spaß und weniger Zwang. Wenn ich an einem Tag mal keine Lust darauf habe, irgendetwas mit meinen Lesern und Followern zu teilen, dann geht auch die Welt davon nicht unter. Versteht mich nicht falsch. ICH LIEBE ES, euch zu zeigen, was mir Spaß macht, was mich amüsiert und was mir wichtig ist. Ich will nur einfach nicht mehr ständig am Handy hängen und zwanghaft nach der nächsten coolen Story suchen.

Fazit

Ich musste das alles einfach einmal loswerden. In meinem Leben passieren so großartige Dinge und Moment, ich habe wundervolle Menschen in meinem Freundeskreis und möchte das endlich wieder genießen können, ohne ständig von einem Dopamin-Kübel überschüttet zu werden.  Oder eben von der Ablehnung, dass ein Bild oder Post nicht gut genug ist.

Diese Gefahr ist real und die sozialen Netzwerke bauen immer mehr Tools ein, damit wir nur noch 24/7 drinnen hängen und unser Leben für ein Like, ein View oder einen Follower geben. Doch das sollte genau nicht das Ziel sein. Ich hoffe sehr, dass ihr gerade jetzt in der kommenden Weihnachtszeit ein bisschen mehr Miteinander macht und nicht nebeneinander. Zuhören und nicht in der eigenen Welt bleiben. Aufmerksam durchs Leben gehen und anderen Menschen auch offline ein „Like“ geben.

Pipifeine Grüße,
Sophie

Quelle über Dopamin: http://bit.ly/2zDiOjm

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